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Interessengebiete: Partizipative Ergonomie
Die Haltung einer Person bei der Arbeit – die gemeinsame Organisation von Rumpf, Kopf und Extremitäten – kann aus mehreren Blickwinkeln analysiert und verstanden werden. Körperhaltungen zielen darauf ab, die Arbeit voranzubringen; daher haben sie eine Endgültigkeit, die ihre Natur, ihre zeitliche Beziehung und ihre (physiologischen oder sonstigen) Kosten für die betreffende Person beeinflusst. Es besteht eine enge Wechselwirkung zwischen den physiologischen Fähigkeiten und Eigenschaften des Körpers und den Anforderungen der Arbeit.
Muskel-Skelett-Belastung ist ein notwendiges Element der Körperfunktionen und unverzichtbar für das Wohlbefinden. Aus gestalterischer Sicht geht es darum, die optimale Balance zwischen Notwendigem und Überflüssigem zu finden.
Körperhaltungen interessieren Forscher und Praktiker zumindest aus den folgenden Gründen:
Abbildung 1. Zu hohe Handpositionen oder Vorwärtsbeugen gehören zu den häufigsten Arten, eine „statische“ Belastung zu erzeugen
Sicherheit, Gesundheit und Arbeitshaltung
Aus Sicht der Sicherheit und Gesundheit können alle oben beschriebenen Aspekte der Körperhaltung wichtig sein. Die größte Aufmerksamkeit haben jedoch Körperhaltungen als Ursache für Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Erkrankungen des unteren Rückens auf sich gezogen. Muskel-Skelett-Probleme im Zusammenhang mit sich wiederholender Arbeit sind auch mit Körperhaltungen verbunden.
Schmerzen im unteren Rückenbereich (LBP) ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des unteren Rückens. Es hat viele Ursachen und die Körperhaltung ist ein mögliches ursächliches Element. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass körperlich schwere Arbeit Kreuzschmerzen begünstigt und dass Körperhaltungen ein Element in diesem Prozess sind. Es gibt mehrere mögliche Mechanismen, die erklären, warum bestimmte Körperhaltungen LBP verursachen können. Vorgebeugte Haltungen erhöhen die Belastung der Wirbelsäule und der Bänder, die besonders anfällig für Belastungen in einer verdrehten Haltung sind. Äußere Belastungen, insbesondere dynamische, wie z. B. durch Stöße und Rutschen, können die Belastungen des Rückens um ein Vielfaches erhöhen.
Aus Sicherheits- und Gesundheitsgründen ist es wichtig, Fehlhaltungen und andere Haltungselemente im Rahmen der Sicherheits- und Gesundheitsanalyse der Arbeit im Allgemeinen zu identifizieren.
Erfassung und Messung der Arbeitshaltung
Körperhaltungen können durch visuelle Beobachtung oder mehr oder weniger ausgefeilte Messtechniken erfasst und objektiv gemessen werden. Sie können auch mithilfe von Selbstbewertungsschemata erfasst werden. Die meisten Methoden betrachten die Körperhaltung als eines der Elemente in einem größeren Kontext, beispielsweise als Teil des Arbeitsinhalts – ebenso wie die von AET und Renault Les Profile des Posts (Landau und Rohmert 1981; RNUR 1976) – oder als Ausgangspunkt für biomechanische Berechnungen, die auch andere Komponenten berücksichtigen.
Trotz der Fortschritte in der Messtechnik bleibt die visuelle Beobachtung unter Feldbedingungen das einzig praktikable Mittel zur systematischen Erfassung von Körperhaltungen. Die Genauigkeit solcher Messungen bleibt jedoch gering. Trotzdem können Haltungsbeobachtungen eine reichhaltige Informationsquelle für die Arbeit im Allgemeinen sein.
Die folgende kurze Liste von Messmethoden und -techniken stellt ausgewählte Beispiele vor:
Video ist normalerweise ein integraler Bestandteil des Aufnahme- und Analyseprozesses. Das US National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) hat Richtlinien für den Einsatz von Videomethoden in der Gefahrenanalyse vorgelegt (NIOSH 1990).
Biomechanische und anthropometrische Computerprogramme bieten spezialisierte Werkzeuge zur Analyse einiger posturaler Elemente in der Arbeitstätigkeit und im Labor (z. B. Chaffin 1969).
Faktoren, die die Arbeitshaltung beeinflussen
Arbeitshaltungen dienen einem Ziel, einer Endgültigkeit außerhalb ihrer selbst. Deshalb beziehen sie sich auf äußere Arbeitsbedingungen. Haltungsanalysen, die das Arbeitsumfeld und die Aufgabe selbst nicht berücksichtigen, sind für Ergonomen nur von begrenztem Interesse.
Die dimensionalen Eigenschaften des Arbeitsplatzes bestimmen weitgehend die Haltungen (wie bei einer sitzenden Tätigkeit), auch bei dynamischen Tätigkeiten (z. B. Materialhandhabung auf engstem Raum). Die zu handhabenden Lasten zwingen den Körper ebenso wie das Gewicht und die Beschaffenheit des Arbeitsgerätes in eine bestimmte Körperhaltung. Einige Aufgaben erfordern, dass das Körpergewicht verwendet wird, um ein Werkzeug zu stützen oder Kraft auf das Arbeitsobjekt auszuüben, wie beispielsweise in Abbildung 2 gezeigt.
Abbildung 2. Ergonomische Aspekte des Stehens
Individuelle Unterschiede, Alter und Geschlecht beeinflussen die Körperhaltung. Tatsächlich hat sich herausgestellt, dass eine „typische“ oder „beste“ Körperhaltung, beispielsweise bei der manuellen Handhabung, weitgehend Fiktion ist. Für jede Person und jede Arbeitssituation gibt es eine Reihe alternativer „bester“ Körperhaltungen nach unterschiedlichen Kriterien.
Arbeitshilfen und Stützen für Arbeitshaltungen
Gurte, Lordosenstützen und Orthesen werden für Aufgaben empfohlen, bei denen das Risiko von Rückenschmerzen oder Verletzungen des Bewegungsapparates der oberen Extremitäten besteht. Es wurde angenommen, dass diese Geräte die Muskeln unterstützen, indem sie zum Beispiel den intraabdominalen Druck oder Handbewegungen kontrollieren. Es wird auch erwartet, dass sie den Bewegungsbereich des Ellbogens, des Handgelenks oder der Finger einschränken. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Veränderung von Haltungselementen mit diesen Geräten helfen würde, Muskel-Skelett-Probleme zu vermeiden.
Zur Linderung von Haltungsbelastungen und Schmerzen können Haltungshilfen am Arbeitsplatz und an Maschinen wie Haltegriffe, Stützpolster zum Knien und Sitzhilfen hilfreich sein.
Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften für Haltungselemente
Körperhaltungen oder Haltungselemente waren nicht Gegenstand regulatorischer Aktivitäten an sich. Einige Dokumente enthalten jedoch entweder haltungsrelevante Aussagen oder nehmen die Frage der Körperhaltung als integralen Bestandteil einer Verordnung auf. Ein vollständiges Bild des bestehenden Regulierungsmaterials ist nicht verfügbar. Die folgenden Referenzen werden als Beispiele präsentiert.
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