Montag, März 14 2011 17: 29

Regeln, Gesetze, Vorschriften und Kodizes der Forstpraktiken

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In einem risikoreichen Beruf wie der Forstwirtschaft sind relevante und berufsspezifische Sicherheitsvorschriften ein entscheidendes Element jeder Strategie zur Reduzierung der hohen Unfallhäufigkeit und Gesundheitsprobleme. Eine solche Regulierung zu entwickeln und deren Einhaltung zu erreichen, ist in der Forstwirtschaft leider viel schwieriger als in vielen anderen Berufen. Arbeitsschutzgesetze und bestehende allgemeine Vorschriften sind oft nicht spezifisch für die Forstwirtschaft. Darüber hinaus sind sie im sehr variablen Outdoor-Kontext der Forstwirtschaft oft schwierig anzuwenden, da sie typischerweise für fabrikartige Arbeitsplätze konzipiert wurden.

Dieser Artikel skizziert den Weg von der allgemeinen Gesetzgebung zu forstspezifischen Vorschriften und macht einige Vorschläge für Beiträge, die die verschiedenen Akteure im Forstsektor zur Verbesserung der Einhaltung von Vorschriften leisten können. Er schließt mit einer kurzen Vorstellung des Konzepts der Verhaltenskodizes für die Forstwirtschaft, das als Form der Regulierung oder Selbstregulierung viel versprechend ist.

Das Gesetz legt die Grundsätze fest

Die Sicherheitsgesetzgebung legt normalerweise nur einige Grundprinzipien fest, wie zum Beispiel:

  • Der Arbeitgeber ist in erster Linie für die Sicherheit der Arbeitnehmer verantwortlich und muss die erforderlichen Schutzmaßnahmen treffen.
  • Daran müssen die Mitarbeiter beteiligt werden.
  • Arbeitnehmer wiederum sind verpflichtet, die Bemühungen des Arbeitgebers zu unterstützen.
  • Gesetze werden durch die Arbeitsaufsichtsbehörde, das Gesundheitswesen oder eine vergleichbare Stelle durchgesetzt.

 

Was das Allgemeine Reglement vorschreibt

Vorschriften zur Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten legen oft eine Reihe von Punkten fest, wie z.

  • die Pflichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
  • die Hinzuziehung von Ärzten und anderen Fachkräften für Arbeitssicherheit
  • die Sicherheitsvorschriften für Bauten und sonstige Bauwerke, für technische Anlagen und Geräte sowie über die Arbeitsumwelt und die Arbeitsorganisation.

 

Die Vorschriften enthalten auch Anweisungen zu:

  • Organisation der Arbeitssicherheit
  • Umsetzung der Vorschriften zur Arbeitssicherheit
  • arbeitsmedizinische Betreuung
  • Arbeitssicherheit finanzieren.

 

Da sich die Gesetzgebung im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat, gibt es oft Gesetze für andere Bereiche und Branchen, die auch Regelungen zum Arbeitsschutz in der Forstwirtschaft enthalten. In der Schweiz sind dies beispielsweise das Arbeitsgesetzbuch, das Sprengstoffgesetz, das Giftgesetz und das Verkehrsrecht. Für die Nutzer wäre es von Vorteil, wenn alle diese Bestimmungen und die dazugehörigen Regelungen in einem einzigen Gesetz zusammengefasst würden.

Sicherheitsvorschriften für die Forstwirtschaft: So konkret wie möglich und trotzdem flexibel

In den meisten Fällen sind diese Gesetze und Vorschriften zu abstrakt für den täglichen Gebrauch am Arbeitsplatz. Sie entsprechen nicht den Gefahren und Risiken beim Einsatz von Maschinen, Fahrzeugen und Arbeitsmitteln in den verschiedenen Branchen und Anlagen. Dies gilt insbesondere für einen Sektor mit so unterschiedlichen und atypischen Arbeitsbedingungen wie die Forstwirtschaft. Aus diesem Grund werden von Fachausschüssen für die einzelnen Branchen, deren konkrete Aufgaben oder Anlagen und Geräte spezifische Sicherheitsvorschriften ausgearbeitet. Im Allgemeinen läuft dies bewusst oder unbewusst wie folgt ab:

Zunächst werden die Gefahren analysiert, die in einer Tätigkeit oder einem System auftreten können. Beispielsweise sind Schnitte ins Bein eine häufige Verletzung bei Kettensägenbedienern.

Zweitens werden Schutzziele formuliert, die sich an den identifizierten Gefahren orientieren und beschreiben, „was nicht passieren darf“. Zum Beispiel: „Es sollten geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass sich der Kettensägenbediener am Bein verletzt.“

Erst im dritten Schritt werden Lösungen oder Maßnahmen gesucht, die nach dem Stand der Technik die Gefahren reduzieren oder beseitigen. Im oben genannten Beispiel sind Schnittschutzhosen eine der geeigneten Maßnahmen. Der Stand der Technik für diesen Artikel kann dadurch definiert werden, dass Hosen den europäischen Normen (EN) 381-5, Schutzkleidung für Benutzer von handgeführten Kettensägen, Teil 5: Vorschriften für Beinschutz, entsprechen müssen.

Dieses Verfahren bietet folgende Vorteile:

  • Schutzziele orientieren sich an konkreten Gefährdungen. Die Sicherheitsanforderungen sind daher praxisorientiert.
  • Sicherheitsvorschriften in Form von Schutzzielen ermöglichen eine größere Flexibilität bei der Auswahl und Entwicklung von Lösungen als die Vorgabe konkreter Maßnahmen. Auch spezifische Maßnahmen können laufend an den Stand der Technik angepasst werden.
  • Beim Auftreten neuer Gefährdungen können Sicherheitsvorschriften gezielt ergänzt werden.

 

Um die Akzeptanz und Anwendung von Sicherheitsvorschriften in der Praxis zu verbessern, hat sich die Einrichtung zwei- oder dreigliedriger Branchenkommissionen unter Einbeziehung der interessierten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen bewährt.

Inhalt der Sicherheitsregeln

Wenn bestimmte Arbeitsplätze oder Gerätearten auf ihre Gefährdungen analysiert und Schutzziele abgeleitet wurden, können Maßnahmen in den Bereichen Technik, Organisation und Personal (TOP) formuliert werden.

Technische Fragen

Der Stand der Technik für einen Teil der Forstmaschinen und -geräte, wie Motorsägen, Freischneider, Beinschutz für Motorsägenbediener usw., ist in internationalen Normen festgelegt, wie an anderer Stelle in diesem Kapitel erörtert. Langfristig sollen die EN und die Normen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) vereinheitlicht werden. Die Übernahme dieser Normen durch die einzelnen Länder trägt zu einem einheitlichen Arbeitnehmerschutz in der Branche bei. Der Nachweis des Verkäufers oder Herstellers, dass ein Gerät diesen Normen entspricht, garantiert dem Käufer, dass das Gerät dem Stand der Technik entspricht. In den zahlreichen Fällen, in denen keine internationalen Standards existieren, müssen nationale Mindestanforderungen von Expertengruppen definiert werden.

Neben dem Stand der Technik sind unter anderem folgende Punkte wichtig:

  • Verfügbarkeit der erforderlichen Ausrüstung und Materialien am Arbeitsplatz
  • zuverlässiger Zustand der Geräte und Materialien
  • Instandhaltung und Reparatur.

 

Forstbetriebe lassen in dieser Hinsicht oft zu wünschen übrig.

Organisatorische Fragen

Im Betrieb und am Arbeitsplatz müssen Bedingungen geschaffen werden, damit die einzelnen Arbeiten sicher ausgeführt werden können. Damit dies geschehen kann, müssen folgende Probleme gelöst werden:

  • Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten aller Beteiligten klar definiert
  • ein sicherheitsförderndes Lohnsystem
  • der Schwierigkeit der Arbeit angepasste Arbeitszeiten und Pausen
  • Arbeitsabläufe
  • Arbeitsplanung und Organisation
  • Erste Hilfe und Alarm
  • wo Arbeiter in Lagern leben müssen, Mindestanforderungen für Schlafsäle, sanitäre Einrichtungen, Ernährung, Transport und Erholung festgelegt.

 

Personalfragen

Personalfragen können unterteilt werden in:

Aus- und Weiterbildung. Dazu gehören in einigen Ländern beispielsweise auch Mitarbeiter von Forstbetrieben, die mit Motorsägen arbeiten, sind verpflichtet, entsprechende Aus- und Weiterbildungskurse zu besuchen.

Führung, Fürsorge und Unterstützung des Mitarbeiters. Beispiele sind, neuen Mitarbeitern zu zeigen, wie die Arbeit erledigt wird, und die Mitarbeiter zu beaufsichtigen. Die Praxis zeigt, dass der Stand der Arbeitssicherheit in einem Unternehmen maßgeblich davon abhängt, ob und wie die Unternehmensleitung Disziplin und Aufsichtspflicht wahrnimmt.

Den Job machen

Die meisten Sicherheitsvorschriften enthalten Verhaltensregeln, an die sich der Arbeitnehmer bei der Ausübung seiner Tätigkeit halten soll. Bei der Forstarbeit beziehen sich diese Regeln hauptsächlich auf kritische Vorgänge wie:

  • Bäume fällen und bearbeiten
  • Gewinnung, Lagerung und Transport von Holz
  • Arbeiten mit vom Wind gefällten Bäumen
  • auf Bäume klettern und in Baumwipfeln arbeiten.

 

Neben internationalen Standards und nationalen Vorschriften, die sich in mehreren Ländern bewährt haben, gilt der Verhaltenskodex der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Sicherheit und Gesundheit bei der Forstarbeit bietet Beispiele und Anleitungen für die Gestaltung und Formulierung nationaler oder betrieblicher Vorschriften (ILO 1969, 1997, 1998).

Sicherheitsvorschriften müssen überprüft und ständig an veränderte Gegebenheiten angepasst oder um neue Techniken oder Arbeitsweisen ergänzt werden. Ein geeignetes Unfallmelde- und Untersuchungssystem kann dabei eine große Hilfe sein. Leider machen nur wenige Länder von dieser Möglichkeit Gebrauch. Die IAO (1991) liefert einige erfolgreiche Beispiele. Auch recht einfache Systeme können gute Hinweise geben. (Weitere Informationen siehe Strehlke 1989.) Die Unfallursachen in der Forstwirtschaft sind oft komplex. Ohne ein richtiges und vollständiges Verständnis gehen vorbeugende Maßnahmen und Sicherheitsvorschriften oft an der Sache vorbei. Ein gutes Beispiel ist die häufige, aber oft irrtümliche Identifizierung von „unsicherem Verhalten“ als scheinbare Ursache. Bei der Untersuchung von Unfällen sollte der Schwerpunkt so weit wie möglich auf dem Verständnis der Unfallursachen liegen und nicht auf der Feststellung der Verantwortlichkeit Einzelner. Die Methode des „Ursachenbaums“ ist zu umständlich, um routinemäßig angewendet zu werden, hat aber in komplizierten Fällen und als Mittel zur Erhöhung des Sicherheitsbewusstseins und zur Verbesserung der Kommunikation in Unternehmen gute Ergebnisse erzielt. (Für einen Erfahrungsbericht in der Schweiz siehe Pellet 1995.)

Compliance fördern

Sicherheitsvorschriften bleiben toter Buchstabe, wenn nicht alle Akteure der Forstwirtschaft an der Umsetzung mitwirken. Jokulioma und Tapola (1993) beschreiben eine solche Zusammenarbeit in Finnland, die zu hervorragenden Ergebnissen geführt hat. Für Information, Aufklärung und Schulung zum Thema Sicherheit, auch für schwer erreichbare Gruppen wie Lohnunternehmer und Waldbauern, spielen die Lohnunternehmer- und Waldbesitzerverbände eine entscheidende Rolle.

Sicherheitsvorschriften müssen den Benutzern in zugänglicher Form zur Verfügung gestellt werden. Eine bewährte Praxis ist die Veröffentlichung von illustrierten, prägnanten Auszügen, die für bestimmte Berufe wie Kettensägenbedienung oder Kabelkräne relevant sind, im Taschenformat. In vielen Ländern machen Wanderarbeiter einen erheblichen Prozentsatz der Forstarbeiter aus. Vorschriften und Leitfäden müssen in der jeweiligen Sprache verfügbar sein. Hersteller von forstwirtschaftlichen Geräten sollten auch verpflichtet werden, umfassende Informationen und Anweisungen zu allen Aspekten der Wartung und sicheren Verwendung der Geräte in das Benutzerhandbuch aufzunehmen.

Besonders wichtig ist natürlich die Zusammenarbeit von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Dies gilt auf sektoraler Ebene, aber noch mehr auf Unternehmensebene. Beispiele für eine erfolgreiche und sehr kosteneffiziente Zusammenarbeit gibt die ILO (1991). Die allgemein unbefriedigende Sicherheitslage in der Forstwirtschaft verschärft sich oft noch, wenn die Arbeiten von Lohnunternehmen ausgeführt werden. In solchen Fällen sollten die Vertragsangebote des Auftraggebers, Waldbesitzers oder der Industrie immer eine Klausel enthalten, die die Einhaltung von Sicherheitsanforderungen sowie Sanktionen bei Verstößen vorschreibt. Das Reglement selbst sollte eine Anlage zum Vertrag sein.

In einigen Ländern sieht die allgemeine Gesetzgebung eine gemeinsame oder subsidiäre Verantwortung und Haftung des Auftraggebers – in diesem Fall ein Waldbesitzer oder -unternehmen – mit dem Auftragnehmer vor. Eine solche Bestimmung kann sehr hilfreich sein, um unverantwortliche Auftragnehmer fernzuhalten und die Entwicklung eines qualifizierten Dienstleistungssektors zu fördern.

Eine spezifischere Maßnahme in die gleiche Richtung ist die Akkreditierung von Auftragnehmern durch Regierungsbehörden oder Arbeitnehmerentschädigungsverwalter. In einigen Ländern müssen Auftragnehmer nachweisen, dass sie für die Durchführung forstwirtschaftlicher Arbeiten ausreichend ausgestattet, wirtschaftlich unabhängig und fachlich kompetent sind. Bauunternehmerverbände könnten durchaus eine ähnliche Rolle spielen, aber freiwillige Systeme waren nicht sehr erfolgreich.

Die Arbeitsaufsicht in der Forstwirtschaft ist eine sehr schwierige Aufgabe wegen der verstreuten, temporären Arbeitsstätten, oft an weit entfernten, unzugänglichen Orten. Eine Strategie, die die Akteure zu sicheren Praktiken motiviert, ist erfolgsversprechender als eine isolierte Polizeiarbeit. In Ländern, in denen große Forstunternehmen oder Waldbesitzer vorherrschen, ist die Selbstkontrolle von Auftragnehmern durch solche Unternehmen, die von der Arbeitsaufsichtsbehörde oder der Arbeiterunfallverwaltung überwacht wird, eine Möglichkeit, die Abdeckung zu erhöhen. Die direkte Arbeitsaufsicht sollte sowohl thematisch als auch geografisch ausgerichtet sein, um Personal und Transportmittel optimal einzusetzen. Da Arbeitsinspektoren oft keine Forstleute sind, sollte die Inspektion am besten auf thematischen Checklisten („Kettensägen“, „Lager“ usw.) basieren, die die Inspektoren nach einer 1- oder 2-tägigen Schulung anwenden können. Ein Video zur Arbeitsaufsicht in der Forstwirtschaft ist bei der ILO erhältlich.

Eine der größten Herausforderungen ist es, Sicherheitsvorschriften in Routineabläufe zu integrieren. Wenn forstspezifische Vorschriften als separates Regelwerk existieren, werden sie von Aufsichtsbehörden und Betreibern oft als zusätzliche Einschränkung neben technischen, logistischen und anderen Faktoren wahrgenommen. Infolgedessen werden Sicherheitsüberlegungen tendenziell ignoriert. Der Rest dieses Artikels beschreibt eine Möglichkeit, dieses Hindernis zu überwinden.

Kodizes der Forstpraxis

Im Gegensatz zu allgemeinen Arbeitsschutzvorschriften sind Verfahrensregeln forstspezifische und praxisorientierte Regelwerke, Vorschriften oder Empfehlungen, die idealerweise alle Aspekte eines Betriebes abdecken. Sie beinhalten Sicherheits- und Gesundheitserwägungen. Codes variieren stark in Umfang und Abdeckung. Einige sind sehr prägnant, während andere ausführlich sind und sehr ins Detail gehen. Sie können alle Arten von Forstbetrieben abdecken oder auf diejenigen beschränkt sein, die als am kritischsten angesehen werden, wie z. B. die Waldernte.

Merkblätter können eine sehr interessante Ergänzung zu allgemeinen oder forstspezifischen Sicherheitsvorschriften sein. In den letzten zehn Jahren wurden in einer wachsenden Zahl von Ländern Kodizes eingeführt oder entwickelt. Beispiele sind Australien, Fidschi, Neuseeland, Südafrika und zahlreiche Staaten in den Vereinigten Staaten. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels waren Arbeiten in verschiedenen anderen Ländern im Gange oder geplant, darunter Chile, Indonesien, Malaysia und Simbabwe.

Darüber hinaus gibt es zwei internationale Verhaltenskodizes, die als Richtlinien konzipiert sind. Das FAO-Musterkodex für die Walderntepraxis (1996) deckt alle Aspekte allgemeiner Walderntepraktiken ab. Der IAO-Verhaltenskodex Sicherheit und Gesundheit bei der Forstarbeit, Erstveröffentlichung 1969 und Veröffentlichung in vollständig überarbeiteter Form 1998 (verfügbar 1997 als Arbeitspapier (ILO 1997)), befasst sich ausschließlich mit dem Arbeitsschutz.

Die treibende Kraft hinter neuen Kodizes waren eher Umwelt- als Sicherheitsbedenken. Es wird jedoch zunehmend anerkannt, dass in der Forstwirtschaft betriebliche Effizienz, Umweltschutz und Sicherheit untrennbar miteinander verbunden sind. Sie resultieren aus denselben Planungen, Arbeitsmethoden und Praktiken. Gerichtete Fällung zur Verringerung der Auswirkungen auf den verbleibenden Bestand oder Verjüngung und Regeln für den Abbau in steilem Gelände sind gute Beispiele. Einige Kodizes, wie der FAO- und der Fidschi-Kodex, machen diesen Zusammenhang explizit und adressieren gleichzeitig Produktivität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Idealerweise sollten Kodizes keine separaten Kapitel zur Sicherheit enthalten, sondern Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in ihre Bestimmungen integriert haben.

Kodizes sollten auf den sichersten verfügbaren Arbeitsmethoden und Technologien basieren, die Berücksichtigung von Sicherheit bei der Planung fordern, erforderliche Sicherheitsmerkmale für Geräte festlegen, die erforderliche persönliche Schutzausrüstung auflisten und Regeln für sichere Arbeitspraktiken enthalten. Gegebenenfalls sollten auch Vorschriften über Lager, Verpflegung und Arbeitertransport aufgenommen werden. Sicherheitserwägungen sollten sich auch in Vorschriften über Aufsicht und Schulung widerspiegeln.

Kodizes können freiwillig sein und von Unternehmensgruppen oder dem Forstsektor eines Landes als Ganzes verpflichtend angenommen werden. Sie können auch rechtsverbindlich sein. In allen Fällen können sie durch gerichtliche oder andere Beschwerdeverfahren durchsetzbar sein.

Viele Kodizes werden von der Forstwirtschaft selbst erstellt, was Praktikabilität und Relevanz sicherstellt und die Verpflichtung zur Einhaltung stärkt. Im Fall von Chile wurde ein dreigliedriges Komitee eingesetzt, um den Kodex zu entwickeln. In Fidschi wurde der Kodex ursprünglich unter starker Beteiligung der Industrie entworfen und dann vom Forstministerium verbindlich gemacht.

Die oben beschriebenen Eigenschaften und die Erfahrung mit bestehenden Kodizes machen sie zu einem äußerst interessanten Instrument zur Förderung der Sicherheit in der Forstwirtschaft und bieten die Möglichkeit einer sehr effektiven Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbeauftragten, Arbeitsunfallverwaltern, Arbeitsinspektoren und Forstpraktikern.

 

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